Geschafft: Die Glasfaser liegt im Keller. Vielleicht fragen Sie sich: Und dann, wie geht es mit dem Glasfaseranschluss im Haus weiter? Wie nutzt und verlegt man den Glasfaseranschluss optimal? Viele Hausbesitzer denken, dass mit dem Hausanschluss allein bereits schnelles Internet in jedem Raum zur Verfügung steht. Doch das ist ein Irrtum: Erst ein richtig geplantes Heimnetzwerk sorgt dafür, dass die volle Leistung des Glasfasernetzes auch wirklich in jedem Zimmer Ihres Zuhause ankommt.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie es nach der Zuführung im Keller mit der Glasfaser in Ihrem Einfamilienhaus weitergehen sollte und wie Sie Ihr Zuhause gigabitfähig machen: Welche Netzwerktechnologien sind für Einfamilienhäuser am besten geeignet? Wo sollte der Router stehen? Welche Sofortmaßnahmen sorgen für mehr Spaß und Speed beim Internet-Surfen?
Inhaltsverzeichnis
- Warum der Glasfaseranschluss im Haus allein nicht ausreicht
- Was gehört alles zum Glasfaseranschluss im Haus?
- LAN vs. WLAN vs. Mesh – Welche Lösung ist ideal für Ihr Einfamilienhaus?
- Router richtig platzieren: So vermeiden Sie Geschwindigkeitseinbrüche
- Netzwerkplanung für Neubauten: Wo sollte Glasfaser enden?
- Optimierung bestehender Heimnetzwerke – einfache Maßnahmen für schnelles Internet
Warum der Glasfaseranschluss im Haus allein nicht ausreicht
Ein Glasfaseranschluss bis ins Haus (FTTH – Fiber to the Home) ermöglicht Bandbreiten von bis zu 10 Gbit/s. Doch ein Glasfaseranschluss im Keller allein reicht nicht – die Inhouse-Verkabelung und das Heimnetzwerk nach dem Hausanschluss sind entscheidend! Die Geschwindigkeit Ihres Internet-Anschlusses kann stark reduziert werden, wenn das Heimnetzwerk nicht optimal eingerichtet ist.
Die häufigsten Probleme in Einfamilienhäusern sind:
- WLAN-Probleme durch dicke Wände oder große Entfernungen zum Router
- Veraltete Netzwerkhardware, die nicht für Gigabit-Geschwindigkeiten ausgelegt ist
- Schlechte Platzierung des Routers in einem Keller oder Abstellraum
- Verwendung von alten Kupferleitungen im Haus, die den Speed bremsen
Was gehört alles zum Glasfaseranschluss im Haus?
Zum Hausanschluss gehören auch alle Glasfaserkabel auf dem Grundstück, die Einführung der Leitung ins Gebäude sowie die technische Ausstattung im Inneren. Diese Komponenten sorgen gemeinsam für eine stabile und schnelle Internetverbindung:
- Glasfaser-Übergabepunkt (HÜP): Durch ein kleines Loch in der Hauswand führen wir die Glasfaserleitung in Ihr Haus ein. Dort wird der Hausübergabepunkt (HÜP) installiert – und danach alles wieder fachgerecht versiegelt.
- Glasfasermodem (ONT – Optical Network Termination): Dieses Gerät wandelt das Lichtsignal aus der Glasfaser in ein elektrisches Signal für Ihr Heimnetz um – es ist gewissermaßen das „Tor zum Internet“. So kann der Router des Internetanbieters die Informationen verarbeiten.
- Glasfaser-Anschlussdose (TA): Die Teilnehmer-Anschlussdose (TA) wird in jeder Wohneinheit installiert und ähnelt einer Telefondose. Sie dient bei größeren Entfernungen als Schnittstelle zwischen ONT und HÜP.
- Router oder WLAN-Router: Damit wird das Internet im ganzen Haus verteilt – über LAN-Kabel oder drahtlos per WLAN.
Auf unserer Seite Glasfaser erklärt finden Sie weitere nützliche Informationen rund um Ihre Glasfaseranschluss im Haus.
LAN vs. WLAN vs. Mesh – Welche Lösung ist ideal für Ihr Einfamilienhaus?
Einfamilienhäuser haben oft mehrere Etagen und größere Wohnflächen. Dadurch kann es vorkommen, dass nicht in jedem Raum eine stabile Internetverbindung verfügbar ist. Welche Netzwerktechnologie passt also am besten?
Technologie | Vorteile | Nachteile | Empfohlene Nutzung |
LAN (Ethernet-Kabel) | Sehr hohe Geschwindigkeit, stabile Verbindung, geringe Latenz, nicht störanfällig | Verkabelungsaufwand, (Cat 7 oder Cat 8 Kabel empfehlenswert) eingeschränkte Mobilität | Stationäre Geräte wie PCs, Smart-TVs, Spielekonsolen |
WLAN (klassisch) | Kabellose Freiheit, einfache Einrichtung | Signalverlust durch Wände, mögliche Interferenzen, variable Geschwindigkeit | Mobile Geräte wie Smartphones, Tablets |
Mesh-WLAN | Flächendeckende Abdeckung, nahtloses Roaming, einfache Erweiterbarkeit | Teurer als normale WLAN-Router, komplexere Einrichtung | Größere Häuser mit mehreren Etagen oder Bereichen mit schwachem Signal |
Praxistipp:
Die beste Lösung ist meist eine Kombination aus LAN für feste Geräte und Mesh-WLAN für Mobilgeräte.
Router richtig platzieren: So vermeiden Sie Geschwindigkeitseinbrüche
Liegt Ihr Glasfaseranschluss im Keller, sollten Sie am besten ein LAN-Kabel vom Keller zum zentralen Wohnbereich verlegen, um dort den Router zu platzieren. Platzieren Sie den Router ungünstig, kann das zu massiven Geschwindigkeitseinbrüchen führen.
Hier einige Tipps für die optimale Platzierung:
- Router zentral im Haus aufstellen – nicht im Keller oder in einer Ecke
- Freie Platzierung – nicht in einem Schrank oder hinter Möbeln verstecken
- Höhe beachten – auf mindestens 1,5 m Höhe positionieren
- Abstand zu Störquellen – nicht in der Nähe von Mikrowellen oder Bluetooth-Geräten
Netzwerkplanung für Neubauten: Wo sollte Glasfaser enden?
Falls Sie ein Haus neu bauen oder modernisieren, haben Sie die perfekte Gelegenheit, Ihr Heimnetzwerk rund um den Glasfaserhausanschluss von Anfang an optimal zu planen. Ein durchdachtes Netzwerk in der Bauphase spart Ihnen spätere Nachrüstkosten und sorgt für ein stabiles Heimnetzwerk über Jahrzehnte. Beachten Sie dabei:
- Glasfaser-Hausübergabepunkt (HÜP) nicht im Keller, sondern in einem zentralen Technikraum oder Hauswirtschaftsraum
- Mindestens ein LAN-Anschluss pro wichtigem Raum (Wohnzimmer, Büro, Schlafzimmer, Gaming-Raum)
- Verkabelung mit Cat 7 oder Cat 8 für Gigabit-Internet
- Installation von Leerrohren für spätere Nachrüstungen
Optimierung bestehender Heimnetzwerke – einfache Maßnahmen für schnelles Internet
Mit kleinen Anpassungen lässt sich die Performance des Heimnetzwerks oft deutlich steigern. Wenn Ihr Heimnetzwerk bereits existiert, können Sie mit diesen Schritten die Internetgeschwindigkeit verbessern:
- Firmware-Updates: Halten Sie Router und andere Netzwerkgeräte stets auf dem neuesten Stand, um Leistungsverbesserungen und Sicherheitsupdates zu erhalten.
- Austausch alter Kabel: Ersetzen Sie veraltete oder beschädigte Ethernet-Kabel durch hochwertige Varianten, um Geschwindigkeitsverluste zu vermeiden.
- Einsatz von Repeatern oder Mesh-Systemen: In Bereichen mit schwachem WLAN-Signal können Repeater oder Mesh-Systeme die Abdeckung verbessern. Mesh-Systeme sind hier häufig die stabilere und effizientere Lösung.
- Netzwerksegmentierung: Trennen Sie bandbreitenintensive Anwendungen von alltäglichen Aufgaben, um Engpässe zu vermeiden. Heißt konkret: Priorisieren Sie Ihre Geräte im Heimnetzwerk, z. B. Streaming und Homeoffice nutzen Internet via LAN, mobile Geräte über WLAN.
Ein durchdachtes Heimnetzwerk ist der Schlüssel, um die Vorteile eines Glasfaseranschlusses im Haus voll auszuschöpfen. Durch die richtige Kombination von Verkabelung, WLAN-Technologien und optimaler Geräteplatzierung stellen Sie sicher, dass Sie jederzeit und in jedem Raum Ihres Hauses Internet in Lichtgeschwindigkeit nutzen können.
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